Schneelastermittlung für ein Terrassendach

Um die maximale Schneelast zu berechnen, die ein Terrassendach trägt, sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Wieviel Schnee eine Terrassenüberdachung verkraftet, ist in der Europäischen Union (EU) durch eine Verordnung geregelt. Die heute gültige Fassung gibt es seit 2012. Für die richtige Schneelastermittlung ist auch die Schneelastzone von Bedeutung. In Deutschland zum Beispiel gibt es fünf unterschiedliche Einzugsgebiete dafür.

Berechnungselement Schneelastzone

Die Schneelastzone ist ein wichtiger Faktor der Berechnungsformel. Sie sagt etwas darüber aus, mit wieviel Schneefall in den unterschiedlichen Regionen im Extremfall zu rechnen ist. In Deutschland unterscheidet der Gesetzgeber dafür die Bereiche 1, 1a, 2, 2a und 3 (0). Die zulässige Schneelast weicht allerdings in Einzelfällen stark von dem Durchschnittswert der Zone ab. Es ist also sinnvoll, bei der zuständigen kommunalen Stelle nachzufragen, also bei Stadt-, Gemeinde- oder Kreisverwaltungen, was das für die eigene Terrassenüberdachung bedeutet.

So weichen zum Beispiel in der Schneelastzone 3 der Harz oder Hochlagen im Fichtelgebirge stark von dem Mittelwert zur Schneelastermittlung ab. Eine besondere Situation gibt es im norddeutschen Tiefland, dafür existiert sogar eine Vorschrift vom Deutschen Institut für Normung, die DIN 1065. Hier liegen die Vorgaben, um die Schneelast zu berechnen, in Sachsen teilweise in der Hoheit der Gemeinden. Einige Landkreise in Niedersachsen und Brandenburg hingegen sind von diesen Vorschriften, wieviel Schnee ein Terrassendach tragen muss, gar nicht betroffen. Hintergrund dieser etwas verwirrenden Einteilung ist der Extremwinter 1978/79. Temperaturen unter 25 Grad minus und Schneeverwehungen von bis zu vier Meter Höhe führten zu neuen Einschätzungen. Sie schreiben jetzt vor, dass die Tragfähigkeit für Schneelasten bis zum 2,3-fachen Wert als außergewöhnlicher Lastfall zu berechnen ist.

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Normen und Fakten

Die Formel zur Schneelastermittlung ist zunächst einmal von deutschen und europäischen Normen abhängig. Es sind die DIN EN 1991 für die Einwirkungen auf die Tragwerke, der statischen Berechnung liegt die DIN EN 1999 zu Grunde. Weitere Größen, um die Schneelast zu berechnen, sind die technischen Merkmale vom Terrassendach. Das lässt sich am besten mit einem konkreten Beispiel verdeutlichen. Die Terrassenüberdachung beträgt sechs mal vier Meter. Die Höhe vom Wandanschluss liegt bei 2,70 Meter, die Höhe der Unterkante Rinne beträgt 2,10 Meter. Entscheidend ist auch die Höhe vom Aufstellungsort, hier ist es der Landkreis Soest (Bundesland NRW). Als Montagesituation am Haus wird die Firstseite zu Grunde gelegt. Der Abstand vom Wandabschluss Oberkante bis zum Hausdach beträgt in diesem Beispiel fünf Meter. Jetzt sind alle Fakten zusammen zur Beantwortung der Frage, wieviel Schnee diese Konstruktion trägt.

Zusammensetzung der Formel

Der Landkreis Soest liegt in der Schneelastzone 2 mit einer charakteristischen Schneelast (S_k) von 85 Kilogramm pro Quadratmeter (kg/qm). Sie gilt bis 285 Meter Höhe über Meeresspiegel. Der Beispiel-Aufbauort Rüthen dort befindet sich aber in 380 Meter Höhe. So ergibt sich jetzt folgende Berechnungsformel – dabei steht A für die Höhe vom Terrassendach-Standort über Null: S_k=0,25 + 1,91 x ((A+140)/760)² . Das führt zum Ergebnis von 115 kg/qm, die eine Terrassenüberdachung an dieser Stelle als charakteristische Schneelast tragen muss. Die Fachwelt verwendet dafür auch den Begriff Bodenschneelast. Um die Schneelast zu berechnen, kommt nun der Abminderungsfaktor ins Spiel, der 0,8 beträgt für Dachneigungen bis zu 30 Grad. Er trägt dazu bei, die Dachbelastung beim Schnee zu reduzieren. So steht im Endergebnis jetzt ein Wert von 92 kg/qm bei der Schneelastermittlung. Nun fließt eine weitere Formel für die Schneeanhäufung in die Rechnung ein, sie führt in diesem Beispiel zu 109 kg/qm. In einem letzten Schritt mit der Dachbelastung für die Terrassenüberdachung von 92 kg/qm addiert, steht dann das Endergebnis: Die Schneelastermittlung für das Terrassendach beträgt beim Schneelast berechnen hier schlussendlich 201 kg/qm an Schnee.

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